DIS & Erholung – Warum Pausen für viele Persönlichkeiten so wichtig sind
DIS und Erholung: Der Moment, in dem wir erkannten, wie wichtig Pausen, Erholung und Abschalten für unseren Erfolg sind, war kein glanzvoller. Es war ein Zusammenbruch. Eine Überforderung, die wir nicht mehr ausgleichen konnten. Kein „weiter so“, kein Dissoziieren mehr, kein inneres Ausweichen. Erst da wurde uns klar:
Pausen sind kein Luxus. Sie sind nötig. Für uns. Für unser System. Für alles, was danach kommt.
Pausen gelten als etwas Einfaches: kurz abschalten, durchatmen, entspannen.
Aber in einer DIS-Struktur ist das nicht so leicht. Denn wer entscheidet, wann eine Pause ist? Wer ruht dann wirklich und wer bleibt im Alarm? Was heißt „nichts tun“, wenn im Innen immer etwas weiterläuft?
Wir haben bei Silvia Gunsilius diese Blogparade gefunden und uns sofort gedacht, dass wir darüber unbedingt schreiben wollen.
In diesem Artikel möchten wir mit euch teilen, wie Erholung in einem System mit vielen Persönlichkeiten erlebt wird. Warum es nicht reicht, sich „mal kurz hinzulegen“. Und was wir gelernt haben, damit echte Pausen überhaupt möglich werden.
Abschalten – auch wenn der innere Lärm bleibt
In vielen Systemen ist Erschöpfung kein seltenes Gefühl.
Denn selbst wenn wir äußerlich ruhig wirken, passiert innen oft sehr viel: Gedanken, Bilder, Flashbacks, Wechsel, Konflikte, Unterhaltungen, Wut, Angst und Neugierde.
Manche Persönlichkeiten sind ständig in Alarmbereitschaft. Andere warten auf einen Moment, in dem sie „dran“ sein dürfen und zwar genau dann, wenn wir eigentlich zur Ruhe kommen möchten. Erholung mit DIS ist nicht einfach.
Das heißt: Ruhe im Außen bedeutet nicht automatisch Ruhe im Innen.
Und genau deshalb brauchen wir besondere Pausen.
Nicht nur vom Alltag, sondern auch von Druck, von Rollen, von inneren Erwartungen.

DIS & Erholung – Was Pausen für uns bedeuten
Der Moment, in dem wir wirklich verstanden, wie wichtig Pausen, Erholung und Abschalten für unseren Erfolg sind, kam spät. Vorher hatten wir immer „durchgezogen“. Funktioniert. Gekämpft. Aber in einer Struktur mit vielen Persönlichkeiten hat dieses Durchhalten einen Preis. Pausen bedeuteten für uns lange: Kontrollverlust. Leere. Gefahr.
Heute sehen wir das anders denn heute wissen wir: Ohne Pausen kein Zusammenhalt.
Erholung klingt verlockend. Aber sie kann auch Angst machen. Denn:
- In Ruhe kann Unerinnerbares hochkommen
- Leere fühlt sich manchmal bedrohlich an
- Einige aus dem System glauben, „Pause“ sei gefährlich, weil in der Vergangenheit in Ruhe schlimme Dinge passiert sind
Außerdem hat jeder von uns ein anderes Bedürfnis:
Die eine will schlafen, die andere will schreiben, eine dritte will gar nicht aufhören zu funktionieren. Das Ergebnis? Wir stehen uns manchmal selbst im Weg.
Nicht aus Unwillen, sondern weil innere Sicherheit fehlt.

Was uns hilft, wirklich runterzufahren
Erholung funktioniert bei uns nicht auf Knopfdruck. Selbst wenn wir äußerlich auf „Pause“ schalten, kann es innen laut bleiben. Damit echte Regeneration möglich wird, brauchen wir mehr als Ruhe im Außen, denn wir brauchen innere Zustimmung. Und manchmal auch Vorbereitung, Übergänge oder Zwischenschritte.
Pausen, die für viele so selbstverständlich klingen (zumindest, was sie bedeuten) ist für uns nicht ganz so klar und einfach. Genau wie bei dem Begriff „Selbstbestimmung“, wo wir ebenfalls schon mal einen Artikel verfasst haben – Hier kommt ihr zum Blogartikel!
Inzwischen kennen wir einige Wege, die uns helfen, wirklich runterzufahren, zwar nicht perfekt und nicht immer, aber immer öfter. Hier sind fünf Dinge, die in unserem System Erholung wahrscheinlicher machen:
- Innere Absprache:
Wer möchte gerade was? Können wir gemeinsam entscheiden, was jetzt eine Pause ist
und für wen? - Erlaubnis, nicht zu „müssen“:
Nicht jede Pause muss sofort produktiv oder „regenerierend“ sein. Manchmal reicht es,
kurz zu spüren: Wir müssen gerade nichts leisten. - Reizarmes „Dazwischen“ schaffen:
Leise Musik, ein Duft, ein ruhiger Ort… etwas, das sanft runterregelt, ohne inneren Druck auszulösen. - Beruhigende Routinen:
Wiederholung kann Sicherheit geben. Die gleiche Tasse. Der gleiche Satz vorm Schlafen. Der gleiche Ort am Nachmittag. - Kreativer Ausdruck vor der Pause:
Wenn innen viel los ist, hilft es oft, vorher etwas aufzuschreiben, zu malen oder in Bewegung zu bringen, damit das System zur Ruhe kommen kann.
Wenn wir zurückblicken, wissen wir heute genau: Der Moment, in dem wir erkannten, wie wichtig Pausen, Erholung und Abschalten für unseren Erfolg sind, war ein Knick im Verlauf.
Seitdem denken wir Erfolg anders. Wir messen ihn nicht an Output. Sondern daran, wie es innen aussieht. Ob wir atmen können, einander zuhören und Raum haben dürfen.
Und wenn ja, dann war es ein erfolgreicher Tag.

DIS & Erholung neu gedacht
In unserer Gesellschaft wird Erfolg oft an Produktivität gemessen. Aber für uns ist es ein Erfolg, wenn wir einen Tag ruhig beenden können. Wenn niemand dissoziiert im Bett liegt. Wenn eine Persönlichkeit sagt: „Ich hab geschlafen, richtig!“
Erfolg bedeutet für uns:
- Die Erlaubnis, langsam zu sein.
- Die Fähigkeit, uns selbst zu regulieren.
- Der Mut, Verantwortung abzugeben, statt alles alleine zu stemmen.
- Und die Kunst, zu pausieren, bevor alles zu viel wird.
Pausen sind für uns kein Luxus. Sie sind Überlebenshilfe.
Und irgendwann, mit Übung und innerer Verbindung, auch ein Ort von echter Erholung.

Pausen sind keine Schwäche – sie sind systemstärkend
Wir haben gelernt, dass Pausen nicht „faul“ sind. Sie sind notwendig und sie sind ein Zeichen von Fürsorge. Ein Akt von Selbstführung, besonders in einer Struktur, in der vieles gleichzeitig geschieht.
- Jede Pause, in der wir einander zuhören.
- Jede Pause, in der jemand aus dem Innen nicht übergangen wird.
- Jede Pause, in der niemand kämpfen muss…
ist ein Erfolg und ein stiller Beweis von mentaler Stärke, jenseits von Leistung.
Ein sehr schöner Blogartikel ist das geworden liebe Die Nikas. Danke für die Teilnahme an meiner Blogparade 🙂
Ja ich erleb das wirklich häufig in meiner Praxis, dass Menschen keine Pausen machen, sei es wegen des Termindrucks, der ständigen To-Do-Liste oder dem Gefühl, dass eine Pause „nichts bringt“. Schließlich ist unsere Gesellschaft darauf gepolt, immer nach dem „What’s in it for me?“ zu fragen.
Doch genau hier liegt der Irrtum: Eine Pause bedeutet nicht das Ende von Produktivität, sondern trägt im Gegenteil dazu bei, produktiver zu werden. Logisch oder? Neue Energie – und im idealfall mehr Fokus (kann man lernen) → produktiver.
Eine Pause kann soviel mehr sein, ein wertvoller Moment der Reflexion, eine Möglichkeit, Klarheit zu gewinnen, oder sogar eine Quelle für neue Ideen. Es geht nicht „nur“ darum, sich auszuruhen, obwohl ungeheuer wichtig, sondern auch um das bewusste Innehalten, das uns wieder mit uns
selbst verbindet.
Viele Grüße
Silvia
Ja, das darf sich in der Gesellschaft definitiv noch mehr durchsetzen 🦋